Studium in Japan

Ein Studium in Japan eignet sich hervorragend um Japan kennen zu lernen, Japanisch zu lernen und für ein wenig Abwechslung im Studienalltag zu sorgen. Viele deutsche Universitäten bieten die Möglichkeit, ein bis zwei Semester im Ausland zu studieren. Wenn die Universitäten Partnerunis in Japan haben, könnt Ihr Euch auf die Austauschprogramme bewerben. In dem Fall werden Euch die Studiengebühren der japanischen Uni erlassen. Manchmal besteht auch die Möglichkeit, zusätzlich ein Stipendium zu erhalten – ein kleines Taschengeld für die Lebenshaltungskosten.

Ihr solltet Eure Uni jedoch nicht ausschließlich nach den Austauschmöglichkeiten für ein Studium in Japan wählen. Das Wichtigste beim Studieren ist immer noch, dass Euch das Studium interessiert und Spaß macht. Außerdem gibt es auch ohne Partneruniversitäten Möglichkeiten ein Auslandsstudium in Japan zu machen (mehr dazu weiter unten).

Solltet Ihr ein vollständiges Studium in Japan absolvieren wollen, könnt Ihr Euch an den drei Schritten unten orientieren. Beachtet aber, dass Ihr in dem Fall kein deutsches Stipendium in Anspruch nehmen könnt. Auch Auslands-BAföG erhaltet Ihr nicht. Dies geht nur, wenn Ihr ein Auslandssemester einlegt. Ihr könnt Euch aber auf Stipendien der japanischen Uni oder von japanischen Institutionen bewerben.

Welcher Studiengang eignet sich am Besten um in Japan zu studieren?

Ihr müsst nicht Japanologie oder etwas Japan bezogenes studieren, um an den Austauschprogrammen der Universitäten teilzunehmen. Es bewerben sich natürlich sehr viele Studenten aus diesen Studienfächern auf die Programme in Japan. Die Universitäten wollen durch die Austauschprogramme die akademische und berufliche Laufbahn der Studenten und die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Japan fördern. Viele Studenten nutzen das Auslandssemester in Japan auch dazu, Ihre Sprachkenntnisse auf Vordermann zu bringen, denn Japanisch lernt man immer noch am besten in Japan.

Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?

Die Unis achten bei der Auswahl der Bewerber darauf, dass ein eindeutiger wissenschaftlicher Bezug (Forschungsvorhaben) zu Japan besteht und man dafür an eine japanische Universität will. Gerade weil sich Japanologiestudenten schon im Studium mit Japan beschäftigen, erhöht es Ihre Chancen auf eine Teilnahme. Das heißt nicht, dass Ihr als Natur-, Wirtschaft- oder Theaterwissenschaftler keine Chance auf einen Platz hättet, Ihr müsst nur umso stärker einen eindeutigen Bezug dazu herstellen, warum und für welche wissenschaftliche Thematik Ihr nach Japan wollt. Einfach nur eine japanische Universität kennen lernen oder die Sprache lernen zu wollen, reicht leider nicht aus, da die Konkurrenz zu hoch ist.

Was Ihr machen könnt, wenn Eure Uni keine Partneruni in Japan hat, oder Ihr dafür nicht ausgewählt wurdet

Nicht den Kopf hängen lassen, das ist noch kein Grund zur Sorge. Wenn Eure Bewerbung abgelehnt wurde, kann es gut sein, dass es einfach zu viele Bewerber gab, die die oben genannten Kriterien eher erfüllt haben. Das heißt noch lange nicht, dass Ihr nicht für ein Studium in Japan geeignet seid.

Es besteht immer noch die Möglichkeit, dass Ihr Euch selber eine japanische Universität sucht. Dann meldet Ihr bei Eurer Universität in Deutschland ein oder zwei Urlaubssemester an und schon seid Ihr in Japan. Das ist zwar mit mehr Aufwand verbunden, als wenn Ihr an eine Partneruni geht, ist aber im Endeffekt gar nicht so kompliziert, wie es klingt.

Drei Schritte zum Studium in Japan

Schritt 1: Überlegt Euch, was Ihr machen wollt: Wollt Ihr eher Euer Japanisch verbessern und etwas über Asien und Japan im Allgemeinen lernen? Dann sind die „Bekka“-Kurse (ähnlich Sprachkurs) das richtige für Euch. Ihr erhaltet eine intensive Sprachausbildung und könnt Kurse zur Politik, Wirtschaft, Geschichte und Gesellschaft Japans und Asiens belegen. Wenn Ihr hingegen schon sehr gut Japanisch sprecht und Kurse in Eurem Studienfach belegen wollt, dann müsst Ihr Euch regulär im jeweiligen Studienfach einschreiben. Solltet Ihr Eure Abschlussarbeit (Bachelor, Master, etc.) schreiben oder dafür recherchieren wollen, müsst Ihr Euch als Research Student (die Bezeichnung unterscheidet sich, je nach Uni) einschreiben. Je nach Uni reichen dafür grundlegende Japanisch-Kenntnisse. Ihr könnt auch als Research oder Bekka-Student reguläre Kurse der anderen Fakultäten belegen, aber nur begrenzt. Zum einen habt Ihr dazu nur wenig Zeit und zum anderen werden Euch die Sprachkenntnisse fehlen. So…1, 2 oder 3…

Schritt 2: Ihr sucht Euch eine japanische Uni und meldet Euch an. Mittlerweile gibt es viele japanische Universitäten die gerne ausländische Studenten aufnehmen. Dementsprechend stellen Sie die Informationen auf ihren Internetseiten auf Englisch zur Verfügung. Je nachdem was Ihr an der japanischen Uni machen wollt (siehe Schritt 1), gibt es verschieden Bewerbungsverfahren, Fristen, Studiengebühren und Stipendien. Am besten Ihr überlegt Euch, in welche Stadt Ihr wollt oder auf welche Universität (falls Ihr schon einmal von einer etwas gehört habt) und schaut auf die entsprechende Internetseite.

Schritt 3: Sucht euch ein Stipendium. Ein Studium in Japan ist teuer. Ihr müsst Anmelde-, Prüfungs-, Aufnahme- und Studiengebühren an die japanischen Universitäten bezahlen, wobei letzteres am meisten kostet. Für ein Jahr müsst Ihr mit mindestens 5000 Euro rechnen. Nach oben gibt es keine Grenzen. Gerade für Medizin, Jura, etc. kommen schnell 40.000 Euro zusammen. Das sind lediglich die Gebühren für die Uni. Dazu kommen Unterkunft, Verpflegung, Flug und Fahrkarte… Erste Anlaufstelle ist der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD). Es gibt verschiedene Stipendien, für Bachelor-/Masterstudenten und Sprachaufenthalte. Darunter ist auch das begehrte Stipendium des japanischen Kultusministeriums. Die Stipendien bestehen aus einer monatlichen Stipendienrate (ab ca. 1200 Euro), einen Zuschuss bzw. Erlass der Studiengebühren und Flug und Reisekosten. Damit kommt man schon recht weit.

Zusätzlich solltet Ihr unbedingt Auslands-BAföG beantragen. Auch Studenten, die normalerweise kein BAföG erhalten, haben die Möglichkeit Unterstützung zu bekommen, da die Sätze hier viel höher liegen. Auslands-BAföG muss nicht zurück gezahlt werden.Auch bieten die japanischen Universitäten Stipendien an, über die Ihr Informationen bei der jeweiligen Uni erhaltet. Diese sind auch interessant für Studenten, die komplett in Japan studieren vollen. Bei der Japan Student Service Organization (JASSO) gibt es noch weitere Informationen zu andere Stipendien.

Und dann kann es schon losgehen! Noch zum Schluss: Gelegentlich hört man, dass der DAAD viele Stipendien nicht vergibt, da es einfach zu wenig Bewerbungen gibt. Viele Leute scheuen den Aufwand sich zu informieren und die notwendigen Unterlagen zusammen zu stellen und verpassen so die Chance, ein Jahr in Japan zu studieren.

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